Einheitliche Identifikatoren für Glasfaser-basierte Wohnungsanschlüsse © Photo Credit: Ilhan Balta - stock.adobe.com

Einheitliche Identifikatoren für Glasfaser-basierte Wohnungsanschlüsse

Die Situation in Deutschland und ausgewählten Nachbarländern

In einigen Nachbarländern gibt es eine geübte und erfolgreiche national einheitliche Vergabe von Identifikatoren für Glasfaseranschlüsse. In Deutschland ist die Situation hingegen heterogen und betreiberabhängig. Das WIK hat im Rahmen von zwei Workshops und ausführlichen Experteninterviews mit Marktbeteiligten die Situation analysiert und Vor- und Nachteile sowie Lösungswege für eine Vereinheitlichung der Anschluss Identifikatoren herausgearbeitet.

In den Nachbarländern Niederlande, Schweiz und Österreich gibt es unterschiedliche Ansätze für eine eindeutige Bezeichnung von Glasfaseranschlüssen in den Wohnungen und Geschäftsräumen der Endkunden. In Vorgesprächen, zwei Workshops und vertiefenden Interviews mit Marktbeteiligten hat das WIK die Situation untersucht. Der Niederländische Weg über Adressen scheint für Deutschland wenig geeignet, weil es mehrere Standards für Adressschreibweisen gibt. Dies führt schon heute zu Problemen beim Zusammenführen von Datenbeständen fusionierender Netzbetreiber.

Für das aktive Vorleistungsgeschäft hat der AK S/PRI mit einer einheitlichen Line-ID für aktive Verbindungen eine Vereinheitlichung geschaffen. Über die Spezifikation einer Home-ID durch AK S/PRI besteht zwar auch eine Art de facto Standard - dieser lässt jedoch so umfangreiche Gestaltungsspielräume, dass die im Markt praktizierten Systematiken nicht oder nur in Teilen miteinander kompatibel sind. Hieraus ergeben sich u.a. Herausforderungen für die Standardisierung des Wholesalegeschäfts mit passiven Vorleistungsprodukten, für Dokumentations- und Informationszwecke sowie für Vorleistungsnachfrager und externe Dienstleister, die mit mehreren externen Partnern zusammenarbeiten. Darüber hinaus führen auch die unterschiedlichen Adressdatenbanken und -schreibweisen zu prozeduralen Problemen.

Da (wie die Workshops gezeigt haben) aus dem Markt heraus keine Initiativen zu einer Vereinheitlichung zu erwarten sind könnte ggf. eine Initiative des Regulierers die Entwicklung zu einer einheitlichen Glasfaser Anschluss ID unterstützen und die verschiedenen Interessen der Marktbeteiligten moderieren.