Investitionen, Wettbewerb und Netzzugang bei NGA (Nr. 344) © Photo Credit: Robert Kneschke - stock.adobe.com

Investitionen, Wettbewerb und Netzzugang bei NGA (Nr. 344)

Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund einer relativ begrenzten Investitionstätigkeit in Next Generation Access (NGA) in Deutschland untersucht dieser Beitrag, welche ökonomischen Anreizstrukturen hinsichtlich von Investitionen in NGA bestehen. Eventuell bestehende Hemmnisse für Investitionen werden analysiert und bewertet. Unsicherheit als mögliches Investitionshemmnis wird bezüglich der systematischen und projektspezifischen Risiken einer NGA-Investition, die nicht diversifiziert werden können, analysiert.

Im Hauptteil des Aufsatzes wir d die Rolle von Verträgen und Marktcharakteristika bei Investitionen vorgestellt, wie sie zum Aufbau von NGA-Netzen typisch sind. Hierzu werden die Ergebnisse eines Duopolmodells vorgestellt, das ein nuancenreiches Bild über den Zusammenhang zwischen Wettbewerb und Investition zeichnet. Investitionsanreize werden dazu in einem dynamischen strategischen Modell analysiert. Die strategischen Marktteilnehmer sind die Infrastrukturbetreiber (Incumbent und Wettbewerber), die Zugangsnachfrager und die Regulierungsbehörde. Das Modell und seine Ergebnisse werden schrittweise entwickelt. Zunächst werden eine Reihe von unregulierten Märkten analysiert. Als erstes wird ein Marktumfeld betrachtet, in dem kein Unternehmen dem anderen Zugang zum NGA gewährt. Anschließend betrachten wir den Fall, dass das investierende Unternehmen dem Zugang begehrenden Unternehmen auf freiwilliger Basis, das heißt ohne regulatorische Vorgaben oder Festlegungen, Zugang gewährt. Hierbei werden wiederum zwei Fälle unterschieden. Zunächst wird der Zugangsvertrag ex post, das heißt nach erfolgter Investition geschlossen. Danach betrachten wird den Fall, dass der Zugangsvertrag ex ante, das heißt bereits vor Durchführung der Investition abgeschlossen wird. Erst im Anschuss daran betrachten wir regulatorische Eingriffe und verschiedene preispolitische Vorgaben für die Zugangspreise. Die Modellanalyse soll die bestehenden Investitionsanreize unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen identifizieren und den Einfluss auf den Wettbewerb untersuchen. Damit sollen wesentliche Effekte für allokative und dynamische Effizienz herausgearbeitet werden.

Bei den Handlungsmöglichkeiten zur Incentivierung von NGA-Investitionen erörtern wir Maßnahmen zur Bewältigung bzw. Reduzierung des Risikos, neue Vorleistungspreismodelle für Zugangsnachfrager und langfristige Verträge über Zugangsgewährung in Verbindung mit Nachfragecommitments und entsprechender Preisdifferenzierung. Hinsichtlich der Ausgestaltung dieser Möglichkeiten werden konkrete Empfehlungen entwickelt.

Der Diskussionsbeitrag steht zum Download zur Verfügung.

Autoren

  • Dr. Karl-Heinz Neumann